Skitouren und Schneeschuhwanderung Dolomiten (2016-01)

Vergangenes Wochenende waren wir in Südtirol unterwegs und haben täglich mehr als 7Std in freier Natur verbracht und dabei wundervolle Panoramen erlebt, frische kalte Bergluft geatmet und gespürt…und auch die Drei Zinnen nicht gesehen.

…aber eines nach dem anderen…

Die bunt zusammengewürfelte Truppe kannte sich schon von der ein oder anderen Unternehmung, daher war kein Eis mehr zu brechen, sondern wir konnten direkt loslegen. Frühlingshafte Bedingungen in Südösterreich und die Lust nach einem ausgiebigen Auslauf im Schnee ließen uns die Entscheidung schnell klar werden: Es geht nicht wie geplant in die Region Zirbitzkogel, sondern nach Südtirol. 2 Tage Skitouren kominiert mit einem Tag „zum Schneeschuhwandern mit Ausblick auf die drei Zinnen“ sollten es werden…

Wenn schon nicht Zirbitz, dann aber die Zinnen

Gleich zu Beginn und mit vollen Batterien in den Schenkeln stand Samstags eine wunderschöne Skitour im Ahrntal am Programm. Bergführer Martin hatte uns die lokalen Schneebedingungen ausgekundschaftet und so bestiegen wir zur Enttäuschung der weiblichen Teilnehmer nicht den „Mann“ als ursprünglich geplante Tour, sondern die „Henne„.

Die Abfahrt war Spitzenklasse! Zwar nicht unverspurt, aber dennoch kein Steinkontakt und einige Flecken gefunden, die noch tiefen Pulver hergaben. Manuela konnte es aber nicht lassen und ließ ihrer Liebe zur Natur freien Lauf…sie umarmte einen einsam stehenden Baum und konnte die Kraft der Natur am eigenen Leib spüren! 🙂

Am Sonntag haben wir uns mit Schneeschuhen auf den Weg zu den Drei Zinnen gemacht… Für die meisten der Teilnehmer ungewohntes Terrain, wurde die ein oder andere Achtsamkeitsübung eingebaut…wie später abends bekannt wurde, haben diese Übungen „vielleicht“ geholfen die Strapazen zu überwinden und den Aufstieg kurzweiliger zu gestalten. 1000Hm waren nicht wegzudiskutieren, also stiegen wir auf…und auf…und auf…

Kurz vor der Hütte wurden wir von eindeutigen „Wumm“-Geräuschen gewarnt und paßten unsere Route dementsprechend an.

SAFETY FIRST

…haben wir einen kleinen Umweg in Kauf genommen und habe mit Entlastungsabständen gequert… Bei der Hütte angekommen war es erstmal Zeit das nasse Zeug gegen Trockenes zu wechseln und die Windschotte zu schließen.

Leider war die Sicht so schlecht, dass die Drei Zinnen nicht zu sehen waren. Angie (ihr werdet in Kürze seeeehr viel mehr von Ihr hier lesen) hatte aber die grandiose Aussicht im Vorfeld so stark visualisiert, dass sie die äußeren Bedingungen nicht brauchte, um die Situation zu geniessen: sie spürte und…so ihre Überzeugung…sie sah sie sogar! Statement in eigener Sache: Vor ein paar Jahren hätte ich so etwas noch belächelt und als „Einbildung“, „Spinnerei“ etc abgetan. Seit ich weiß, dass die Welt so ist, wie wir sie uns vorstellen, basierend auf unseren individuellen Erfahrungen, weiß ich, dass es FÜR ANGIE real war. Und mehr brauchen wir (Menschen) nicht. Genau um DAS geht es bei Wanderungen mit Focusguide! Jeder darf sein, wie er/sie ist! Jeder darf…nein SOLL (aber muss nicht)…seine/ihre eigenen Erfahrungen machen und auch teilen!

DU SOLLST DEN TAG NICHT VOR DEM ABEND LOBEN

…denn der könnte noch besser werden! Wir fanden doch noch ein Lokal, in dem man wirklich vorzüglich essen konnte. Man sollte dort aber UNBEDINGT die Finger von Cocktails lassen! Ein Tripadvisor-Eintrag sollte alle Nachkommenden warnen.

Was soll man sagen…wir spürten uns in jeder Pore…es war förmlich so, als ob jede Zelle nach Regeneration und Flüssigkeit schreien würde. Wir hatten eine Tour geplant…also starteten wir auch los… Focusguide-like wurden gängige Lehrmeinungen herangezogen und ein wenig an die Situation angepaßt…wir machten aus der 5-Minuten-Methode einfach eine 50-minuten-Methode… („Tue etwas, wozu du keine Lust hast, wenigstens 5min lang und entscheide dann, ob Du weitermachen willst“)… Zugegeben, es ist etwas unfair…aber…wie sollen wir es ausdrücken…

…nach ca. 1Std Gehzeit kam eine Hütte…man stelle sich vor…bitte malt Euch ein Bild in Euren Gedanken…ca. 0°C, windstill, flaches Gelände, eine Almhütte erscheint (ok, die pochenden Kopfschmerzen vom schlechtesten Cocktail ever lassen wir jetzt mal weg)…strahlend blauer Himmel, Schnee überall…

…am Balkon sitzt jemand mit bunt spiegelnder Sonnenbrille und Gitarre…er spielt ein unbekanntes Lied…spielt, singt dazu…echt…besser geht net!!!

Die Abfahrt war dann soooo geil, dass leider keine Bilder gemacht wurden! Zirka 600Hm reinster Pulverschnee der besten Qualität und trotz der fortgeschrittenen Zeit auch noch unverspurtes Gelände gefunden! EIN TRAUM!

Wir alle kamen in Südtirol mit gestressten Geistern von der harten Arbeitswoche an und fuhren am Ende müde aber glücklich und entspannt nach Hause. Es scheint eine Mischung aus guter Unterhaltung, körperlicher Anstrengung und die grandiosen Eindrücke zu sein, die uns wieder Energie gegeben haben.